Mein eigener Drache

Es war einmal...  Vor langer, langer Zeit... So oder so ähnlich begannen viele Märchen, Sagen und Legenden, welche ich als Kind erzählt bekommen habe. Später, als ich das Lesen erlernt hatte, habe ich diese Bücher selbst immer und immer wieder gelesen und irgendwann wollte ich selbst wenigstens eines dieser fantastischen Fabelwesen haben. Natürlich ist es eine Kinderträumerei gewesen, doch nun habe ich sie in die Tat umgesetzt: Mein erster, eigener und selbst gefertigter Drache, oder besser - Lindwurm.

Nun habe ich mir also einen eigenen Lindwurm gefertigt. Aus Packpapier und als Kranz geformt dekoriert er nun mein Zimmer. Und so ist er "geschlüpft"...

Zuerst war natürlich, wie immer, eine Idee. Sie kam mir wohl irgendwann wegen eines Bildes, dass ich vor langer Zeit gemalt habe. Ein Drache im Runenkreis, der seitdem in meinem Zimmer hängt.

Wie gesagt, es sollte dieses Mal kein Drache, sondern ein Lindwurm werden, aber da noch nie jemand einen zu Gesicht bekommen hat, konnte ich meiner Fantasie freien Lauf lassen

Zuerst habe ich den Kopf aus Packpapierstreifen und Bastelkleber geformt. Lage um Lage wurde übereinander geklebt und so die endgültige Form bestimmt. Auch die Augen wurden mit eingearbeitet. Zähne, Zunge, Hörner sind ebenfalls aus Papier. Leider ist das einzige Foto sehr verschwommen, aber im weiteren Verlauf gibt es noch mehr Bilder zu sehen.

Als nächstes musste der Körper geformt werden. Dafür habe ich mich für einen Strohkranz als Basis entschieden.

Diese Kränze sind etwas schwerer als Styroporkränze und ich mag sie einfach total gerne verarbeiten.

Damit die einzelnen Strohhalme später nicht stellenweise aus meinem Drachen herauspieksen, wurde der Kranz zuerst mit Papierstreifen umwickelt, die mit Bastelkleber bestrichen wurden.

Als der Kleber fest war, wurde der Körper aus dicken Papierrollen um den Kranz gewickelt und der Drachenschwanz geformt.

Da der Drache ja einen Kreis bildet, habe ich auf besondere Highlights bei der Gestaltung des Körpers verzichtet. Es wäre sonst viel zu viel geworden und würde optisch überladen wirken.

Und wieder hat der Kranz einige Zeit zum trocknen bekommen.

Danach ging es an die Feinheiten, also an die Schuppen. Ich muss gestehen, Schuppen kleben ist ein bisschen wie Mandalas ausmalen oder andere Entspannungsübungen. Ich wurde total ruhig und entspannt dadurch.

Angefangen habe ich am Schwanzende und klebte mich, immer wenn ich mal Zeit und Laune hatte, von hinten nach vorne Richtung Kopf.

Durch die einzelnen Schuppen konnte ich die Form des Körpers weiter meinen Vorstellungen anpassen.

Die Unterseite des Kranzes wurde nicht mit Schuppen beklebt, da der Kranz später sowieso an der Wand hängen würde und man so nur die obere Seite sehen wird.

Nachdem die Schuppen alle angeklebt waren, wurde der Kopf befestigt und auch mit Schuppen beklebt.

Zwischenzeitlich habe ich auch zwei Flügel gebastelt aus Draht und Papier. Ursprünglich wollte ich keine anbringen, aber dann erschien mir der Kranz doch ein wenig zu fad.

Für eine schönere Oberflächenstruktur habe ich den Lindwurm mit einer dünnen Schicht Spachtelmasse überzogen. So sind kleinere, noch vorhandene Unebenheiten verschwunden und die Schuppen wirken nicht mehr so glatt und eckig.

Der nächste Schritt war, den ganzen Lindwurm schwarz anzumalen. Ich finde, auf schwarzem Untergrund wirken viele Farben interessanter. Außerdem bekommt der Kranz durch den Farbauftrag zum einen einen gewissen Schutz vor möglicher Feuchtigkeit, obwohl es bei diesem Exemplar egal ist. Ich habe nciht vor, mein Zimmer in ein Feuchtbiotop oder eine Saunalandschaft zu verwandeln.

Der erste richtige Farbauftrag war in lila und dunkelblau. So schaute es schon ganz okay aus. Aber irgendwie war es noch nicht genau der Lindwurm, den ich mir vorgestellt hatte. Also wurde noch einmal zu Acrylfarben und Pinsel gegriffen und das Drachentier durchlief eine farbliche Metamorphose.

So schaut nun das fertige Exemplar aus! Mit türkisblau und bronze konnte ich mich viel besser anfreunden und durch die Metallicoptik erhielt mein Lindwurm sogar noch einen edlen Touch. Auch die pinkfarbenen Augen kommen so viel besser zur Geltung als bei der vorherigen Farbgebung, bei der sich das Lila und das Pink irgendwie aufzuheben schienen.

Hier der Drachenkopf in groß. Er mag nicht der Vorstellung eines jeden entsprechen, aber es ist ja auch mein eigener, kleiner Drache.

Es hat richtig viel Spaß gemacht, meine eigene Fantasiefigur zu fertigen. Es ist auch gar nicht schwer, man braucht nur ein wenig Vorstellungskraft, wie das fertige Wesen ausschauen soll.Eine Skizze oder kleine Zeichnung kann hier sehr hilfreich sein.

Ich selbst arbeite fast immer "aus dem Bauch heraus", viele Ideen entstehen erst während des Schaffungsprozesses bzw. werden verfeinert. Ich habe jetzt meinen eigenen, sehr pflegeleichten und dazu dekorativen Lindwurm *freu*